10. Klassen auf Abschlussfahrt
“Wer nichts weiß, muss alles glauben” (Marie von Ebner-Eschenbach)
– Meinungsbildung abseits von Instagram, Tiktok & Co
Vom 12.10. bis zum 15.10.2021 fand auf Einladung des Kreisjugendamtes Schwandorf eine Jugendbildungsfahrt für die Klassen 10M-e und 10M-f der MS Neunburg v. W. nach Erfurt und Weimar statt. Im Rahmen des Projekts „Selbstgewusst/Selbstbewusst“ des Netzwerkes Jugend im Landkreis Schwandorf, wurde diese Fahrt von der MS Neunburg v.W. gemeinsam mit dem Kreisjugendamt Schwandorf geplant und durchgeführt.
Das Programm zielte im Rahmen dieses Projekts darauf ab, dass die SchülerInnen in deren unabhängiger Meinungsbildung gestärkt werden, dabei stets über den Tellerrand blicken und Themen von mehreren Blickwinkeln aus betrachten. Ein weiterer wichtiger Aspekt war es, Jugendliche für demokratiefeindliche Prozesse in unserem Land und sogenannte Fake-News zu sensibilisieren und sich kritisch mit solchen Positionen auseinanderzusetzen. Eine eigene, differenzierte Meinungsbildung auf einer demokratischen Grundlage ist nach wie vor die beste Prophylaxe gegen Hass, Ausgrenzung und jegliche Form des Extremismus. Weitere Unterstützung erhielt die Gruppe vom Jugendsoziarbeiter, der an der Mittelschule das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begleitet.
Thüringens Landeshauptstadt Erfurt mit seiner malerischen Altstadt, den verwinkelten Gassen und prächtigen Fachwerkhäusern eignete sich perfekt als vorübergehende Heimat für die Gruppe. Bei einer ausführlichen Stadtführung wurde die Krämerbrücke mit ihren Fachwerkhäusern besichtigt, die mittelalterlichen Straßen erkundet und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt besucht.
Weiteres Ziel war ein Aufenthalt in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, welche an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen während der Zeit von 1949 bis 1989 erinnert. In der Untersuchungshaftanstalt waren mehr als 5.000 Menschen inhaftiert, die sich dem kommunistischen Regime widersetzt hatten.
Von Erfurt aus unternahm die Gruppe einen Ausflug in die ca. 25 Kilometer entfernt gelegene Literaturhochburg Weimar. Bei einem ausführlichen Stadtrundgang erlebten die Jugendlichen die Klassiker Weimars. In der Kulturstadt begab sich die Gruppe auf die Spuren von Goethe, Schiller, Cranach, Nietzsche, Liszt und Gropius und erhielt spannende Einblicke in das damalige Leben und den Einfluss auf Politik und Geschichte.
Beim Ausflug zur Gedenkstätte Buchenwald wurde ein trauriges Kapitel der deutschen Geschichte aufgeschlagen. In der Gedenkstätte besichtigten die Schülerinnen und Schüler die Anlagen des ehemaligen Konzentrationslagers. Auf dem weitläufigen Gelände mit vielen erhaltenen Original- bauten, wurde der Alltag der Häftlinge zwischen Zwangsarbeit und menschlichem Leid dargestellt.
1000 Jahre deutscher Geschichte erlebte die Gruppe im UNESCO-Welterbe auf der Wartburg Eisenach. Hier übersetzte Martin Luther getarnt als „Junker Jörg“ 1512 das Neue Testament.
Neben der Bildung kam natürlich auch die Freizeit nicht zu kurz. Beim Besuch eines Escape-Rooms rückten die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen in den Hintergrund und machten dem normalen Leben unter Jugendlichen Platz. Spaß und Gaudi standen am Ende der drei wundervollen Tage im Vordergrund und mit zahlreichen Eindrücken trat die Gruppe ihre Rückreise an.