Erlebnispädagogik an der Schule – Neue Erfahrungen und besseres Miteinander
Zu Beginn des Schuljahres sprachen die Schüler über die Ziele des neuen Schuljahres bzw. die Fragen, die immer wieder auftauchen können.
- Wie gehe ich mit neuen, ungewohnten und vielleicht unbequemen Situationen um?
- Wie finde ich gemeinsam mit Anderen Lösungen für Probleme und Aufgaben?
- Wie kann ich meine Fähigkeiten nutzen um der Gemeinschaft zu helfen?
- Wie kommuniziere ich meine Ideen?
- Wie kann ich auf die Wünsche und Ideen Anderer eingehen?
Während in der Schule die individuelle Förderung der Fähigkeiten jedes Schülers wichtig ist, ist auch die Förderung der sozialen Kompetenzen von großer Bedeutung. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Erlebnispädagogik, kurz EP, welche nun an der Mittelschule Neunburg vorm Wald unter Leitung von Patrick Schindler in das 2. Jahr ging.
Und so wurde auch für die meisten Klassen auf der Grundlage des letzten Schuljahres aufgebaut und weiter an einer besseren Klassengemeinschaft gearbeitet – und gespielt. Denn durch verschiedenste Spiele und spielerisch gestaltete Aufgaben wurde die Kommunikation, Problemlösung und Zusammenarbeit als Gruppe gefordert und gefördert.
Auch wurde regelmäßig reflektiert und sich über schwierigere Situation ausgetauscht. Jeder kam dabei zu Wort und konnte seine Meinung einbringen, was natürlich für alle anderen bedeutete aufmerksam zuzuhören. Diese Art der Reflektion als Gruppe ist ein wesentlicher Baustein der Erlebnispädagogik. So erklärt Schindler:
„Bei vielen Übungen gilt es zuerst einen Plan zu machen, dann diesen auszuprobieren. Wenn es nicht funktioniert, dann muss analysiert werden, was besser gemacht werden kann und das muss dann wieder versucht werden. So gibt es eine ständige Kombination aus Nachdenken, physischer Handlung und Kommunikation.“
Geduld ist dabei genauso wichtig wie Toleranz für die Klassenkameraden. Durch das Zusammenarbeiten in der Gruppe kann jeder über sich hinauswachsen und sich nicht nur schulisch, sondern auch persönlich weiterentwickeln.
Natürlich war die EP-Stunde bei den Schülern und Schülerinnen der neuen 5. Klassen sehr beliebt. Besonders in komplett neuen Gemeinschaften ist es sehr wichtig, sich auch außerhalb des Klassenzimmers besser kennenzulernen.
Dabei musste der Erlebnispädagoge das Programm immer an die jeweilige Klasse anpassen, da jede Gruppe ganz eigene Bedürfnisse und Dynamiken hat. Der Gemeinschaft war es somit möglich, sich individuell noch besser weiterzuentwickeln. Außerdem war es für die Schüler eine wöchentliche Abwechslung vom Schulalltag, während die Lehrer von den Mädchen und Jungen neue Eindrücke gewinnen konnten. Dadurch gab es auch für sie immer wieder neue Perspektiven über die Stärken jedes Einzelnen.
Die Spiele waren oft eine Mischung aus geistigen und physischen Aufgaben und verlangten oft Geschicklichkeit, Ruhe und selbstverständlich Teamarbeit. Nicht selten wurde auch am Vertrauen gearbeitet – nicht nur in seinen besten Freund, sondern auch in Klassenkameraden, mit denen man vorher nicht so viel Zeit verbachte hatte.
Die großartig ausgestattete Sporthalle diente, wie gelegentlich der Pausenhof und die Grünflächen neben der Schule, als wöchentlicher Ort für die etwas andere Art des Lernens.
Und während das Lernen im Vordergrund stand, kam natürlich auch oft der Spaß nicht zu kurz. Die Schüler nahmen die Aufgaben fast immer sehr motiviert an und ließen ihren Übungsleiter viele neue Aktivitäten ausprobieren. „Denn auch ich probiere natürlich stets neue Sachen aus und will diese dann mit der Gruppe teilen. Auch lerne ich die Klassen immer besser kennen und bekomme neue Ideen, wie ich sie unterstützen und weiterbringen kann.“, so Schindler.
„Ich hoffe, dass die Schüler in den Ferien viel erleben und ihre neuen Erfahrungen nächstes Jahr in die Klassengemeinschaft einbringen können. Unseren Absolventen wünsche ich natürlich, dass sie in Ausbildung und Beruf eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit finden.“